Gute Aussicht

Irgendwie will ich aus der Stahlröhre später auch rausschauen können. Eine große Kuppel fällt preislich aus also müssen viele kleine Fenster her. Als Material bietet sich Polycarbonat an, es lässt sich gut bearbeiten und ist sehr schlagzäh.

Ich hatte die Fenster schon in der ersten Bauphase konzipiert.
Damals hat ein guter Freund für mich meine Konstruktion mal nachgerechnet. Eine FEM-Analyse spuckte neben bunten Bildern und vielen Werten in diesem Fall auch eine wichtige Erkenntnis aus: „Die maximale Vergleichsspannung beträgt 1,65MPa, wenn man von einem Elastizitätslimit von 55MPa ausgeht ist das doch sehr gut.“


Das U-Boot Projekt lag ja einige Jahre auf Eis, in der Zwischenzeit baute ein Freund ein Segelboot für eine Weltumseglung. Da musste natürlich unbedingt ein Unterwasserfenster rein, also gab ich ihm eins. Neben einer guten Aussicht nach unten kam außerdem eine sehr hilfreiche aber zerschmetternde Design-Kritik zurück. „Das ist so alles viel zu weich, also sowohl der Stahlflansch sowie der Andruckflansch.“


Aus dieser Erfahrung gelernt beginnt der neue Ansatz erstmal mit einem ziemlich dicken Rohr.


Welches sich auf einer entsprechend großen Bandsäge auch gut in Ringe schneiden lassen würde. Leider quittierte die Säge nach den ersten zwei Ringen den Dienst. Mit ein bisschen Gedult und genügend Ärger über die kaputte Säge ließen sich die sechs Restlichen dann auch mit der Flex schneiden.


Auf diese Ringe wird dann der Flansch aufgeschweißt und von innen mit einem Haufen Knotenblechen verstärkt. Nach dem Schweißen ist der Flansch verzogen und muss plan gefräst werden. Um es plan spannen zu können erstmal von der Unterseite.


Und dann von der Oberseite. Verfahrweg der Fräse reicht natürlich nicht, warum auch, wenn man mehrmals umspannen kann.


Ganze drei Tage dauert es bis die Fräse aus dem Jahr 1955 die 8 Fensterflansche Stück für Stück ansehnlich Plan gefräst hat.


Eingeschweißt macht das dann am Ende doch alleine konstruktiv schon einen sehr guten Ausblick.